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Infos zum Hochsensibilitästest

Was ist Hochsensibilität überhaupt?

Hochsensibilität ist ein angeborener Wesenszug, der sich dadurch auszeichnet, dass hochsensible Menschen äußere und innere Reize aufgrund eines leicht erregbaren Nervensystems intensiver wahrnehmen. Etwa 15% bis 20% aller Menschen gelten als hochsensibel. Detaillierte Informationen finden Sie unter anderem hier:

  • Was ist Hochsensibilität? – Talamo.co
  • Wissenschaftlicher Forschungsstand – Talamo.co
  • Hochsensibilität – Wikipedia
  • Hochsensibilität – Was ist das? – Hochsensibel.org

Wie aussagekräftig ist so ein Test?

Unser Hochsensibilitätstest ist lediglich ein oberflächlicher Kurztest und kann als solcher nur Anhaltswerte liefern, ob bei Ihnen eine Tendenz zu Verhaltensweisen eines hochsensiblen Menschen vorliegt. Der Grad der Hochsensibilität bzw. deren individuelle Ausprägung kann damit nicht bestimmt werden. Das Ergebnis des Tests stellt also keine absolute Aussage dar.

Grundlagen zum Testaufbau

Die amerikanische Psychotherapeutin Elaine N. Aron gilt als Pionierin auf dem Gebiet der Hochsensibilität. Aron zufolge bezeichnen die Begriffe „Hochsensibilität“ und „Sensibilität“ einen „angeborene[n] Wesenszug“, „der sich einerseits als Wahrnehmung von Feinheiten bei Reizen ausdrückt und andererseits als Potenzial, von zu starken Reizen überwältigt zu werden“ (Aron & Aron 1997; zitiert nach Aron 2014, S. 20]. Unser Test basiert auf vier Indikatoren, die Aron als bezeichnend für Hochsensibilität hervorgehoben hat:

  • sensorische Empfindlichkeit
  • emotionale Intensität
  • Übererregung
  • gründliche Informationsverarbeitung

Sensorische Empfindlichkeit

Erinnern Sie sich an folgende Frage aus dem Selbsttest: „Sie liegen an einem regnerischen Samstagnachmittag gemütlich auf Ihrer Wohnzimmercouch und lesen Zeitung. Plötzlich bemerken Sie ein leises Pfeifgeräusch – vermutlich von einem Heizkörper. Wie reagieren Sie?“ Die Antwort auf diese Frage ist bezeichnend für die sensorische Empfindlichkeit. Diese kann sich als geringe Toleranz gegenüber „übermäßigen“ Sinnesreizen zeigen, aber auch als niedrige Reizschwelle oder besonders nuancierte Wahrnehmung von Feinheiten (z.B. „absolutes Gehör“). Viele hochsensible Menschen erinnern sich auch, dass ihre sensorische Empfindlichkeit bereits in ihrer Kindheit vorhanden war: Kleidung aus Wolle war ein „No-go“, Etiketten in T-Shirts kratzten, die Lärmempfindlichkeit war sehr ausgeprägt, Haare zu kämmen schmerzhaft, …

Emotionale Intensität

„Es ist Sonntagabend. Sie und Ihr/e PartnerIn lassen das Wochenende mit dem aktuellen „Tatort“ ausklingen. Heute ist er unerwartet grausam und die Kamera zeigt alle Details einer Folterszene. Wie geht es Ihnen damit?“ Die Frage im HS-Test zielte, wie unschwer zu erkennen, auf die emotionale Intensität ab. Diese tritt als Indikator für Hochsensibilität – sowohl bei positiven als auch negativen Emotionen – auf. Sehr starke emotionale Reaktionen sind besonders in der Kindheit zu beobachten, da Kinder ihre Affekte noch nicht regulieren können. Sensible Erwachsene – besonders Männer – können nach außen hin aber auch durchaus emotional reserviert und sehr rational wirken, vor allem dann, wenn sie sehr früh lernen mussten ihre Emotionen nach außen hin zu verbergen.

Übererregung

Aus dem Selbsttest: „Ihr/e PartnerIn feiert einen runden Geburtstag und will ein großes Fest veranstalten. Wie reagieren Sie?“ Das ein hohes Maß an Stimulation zu einem erhöhten Erregungsniveau führt, ist sicherlich nichts Ungewöhnliches. Das sympathische Nervensystem wird aktiviert, der Herzschlag erhöht sich, die Hände werden schweißnass… Das Nervensystem von hochsensiblen Menschen reagiert aber auffällig intensiv schon bei „Reizen“, die anderen kaum etwas ausmachen: Multitasking, Veranstaltungen mit vielen Menschen, Arbeiten unter Beobachtung, …vieles kann bereits eine Übererregung auslösen.

Gründliche Informationsverarbeitung

„Ihr/e PartnerIn hat Sie für eine Quizsendung im Radio angemeldet. Die Themenfelder der Fragen sind Ihnen sehr vertraut, Sie sind nervös aber trotzdem selbstsicher. Welche Vorgehensweise entspricht Ihnen in dieser Situation.“ Hochsensiblen Menschen ist es in dieser Situation fast unmöglich schnell zu antworten: es gibt einfach zu viele Faktoren, die berücksichtigt werden müssen. Die gründliche Informationsverarbeitung ist das eigentliche Schlüsselmerkmal von hochsensiblen Menschen. Diese zeigt sich aber nur indirekt: z.B. in Form von tiefgründigen Gedanken, Entscheidungsschwierigkeiten, schneller Auffassungsgabe oder langem Nachdenken bevor man spricht.

Was jetzt?

Unser Schnelltest kann Ihnen natürlich nur einen groben Anhaltspunkt geben, ob Sie hochsensibel sind. Wichtig dabei ist, dass Hochsensibilität keine Krankheit oder psychische Störung ist, sondern lediglich ein Wesenszug bzw. Persönlichkeitsmerkmal. Hochsensibilität bedarf demnach auch keiner Behandlung, wie etwa einer Psychotherapie. Viele Menschen kommen mit ihrer Hochsensibilität sehr gut zurecht, haben gelernt damit umzugehen und erfahren sie als Bereicherung.

Abschließend noch einige Leseempfehlungen im Netz:

  • Talamos Blog ist ein guter Einstieg zum Thema
  • Informations- und Forschungsverbund Hochsensibilität e.V.
  • Webseite von Elaine Aron – Pionierin der HS-Forschung (in Englisch)
  • Verein zur Förderung hochsensibler Menschen – Georg Parlow veröffentliche das erste Grundlagenwerk „Zart besaitet“ im deutschen Sprachraum bereits 2004
  • Open Mind Akademie – Anne Heintze, Coach für Hochbegabung, Hochsensibilität und Hochsensitivität
  • Birgit Trappmann – Expertin für Hochsensibilität und Hochbegabung
  • Hochsensibilitätskongress 2016
  • Treffpunkt Hochsensibilität – Forum für hochsensible Menschen

Quellen

Aron, Elaine N. (2005): Sind Sie hochsensibel? Wie Sie Ihre Empfindsamkeit erkennen, verstehen und nutzen *. mvg Verlag. Aron, Elaine N. (2014): Hochsensible Menschen in der Psychotherapie *. Junfermann Verlag.